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Notruf

Wasserwerk

Beim NWA sorgen zwei Wasserwerke, acht Brunnen und 337 Kilometer Leitungen dafür, dass nicht nur die rund 30.000 Einwohner ständig mit gutem Trinkwasser versorgt werden, sondern auch die mehr als 20.000 Sommerfrischler. Das Wasserwerk Prenden liefert dabei den Löwenanteil am sprudelnden Frisch. Ursprünglich wurde es 1978 für die Kühlung des „Honecker-Bunkers“ gebaut. Seit der Rekonstruktion im Jahr 2000 werden hier etwa 900.000 m³ Trinkwasser im Jahr produziert. Wie aber funktioniert ein WASSERWERK?

 

SCHRITT 1: Grundwasser wird abgepumpt
Das Wasserwerk Prenden fördert das Trinkwasser aus sechs Brunnen, die zwischen 74 und 124 Meter tief sind. Mit diesen Tiefbrunnen können stündlich bis zu 150 Kubikmeter Rohwasser zur Aufbereitungsanlage geleifert werden. Angst vor einer Wassernot müssen die Niederbarnimer nicht haben. Durchschnittlich fallen in unserem Bereich 600 Liter Niederschlag pro Quadratmeter im Jahr, ein Drittel davon versickert im gut durchlässigen Untergrund und wird zu Grundwasser. Für das Einzugsgebiet des Prendener Wasserwerkes bedeutet das eine Grundwasserneubildung von mehr als 4.000 Kubikmeter am Tag. Nach der Reinigung des verbrauchten Trinkwassers und der Einleitung in die regionalen Oberflächengewässer schließt sich wieder der ewige Kreislauf aus Versickerung, Verdunstung und Niederschlag. Irgendwann landet jeder Regentropfen in Brunnennähe. 

 

SCHRITT 2: Anreicherung mit Sauerstoff
Im Mischkessel wird dem Grundwasser mit einem Kompressor Luft zugeführt. Die im Wasser gelösten Eisen- und Manganverbindungen oxydieren und bilden Flocken. Nur wenige Wasseraufbereitungsanlagen in Brandenburg kommen mit einer so einfachen technologischen Einrichtung aus. Der tiefe und durch seine geografische Lage gut geschützte Grundwasserleiter hat die Abnehmer im Verbandsgebiet vor dem Thema brisanter Spurenstoffe und Arzneimittelrückständen bisher bewahrt.

 

SCHRITT 3: Herausfiltern ungewünschter Stoffe
Die oxydierten Eisen- und Manganverbindungen, aber auch organische Bestandteile und Schwebstoffe werden in sieben Schnellfiltern herausgelöst. Sie sind mit speziell aufbereitetem Filterkies gefüllt, deren einzelne Steinchen einen Durchmesser von 0,7 bis 1,2 Millimeter haben. Eine weitere Aufbereitung ist hier in Prenden nicht erforderlich. Das Grundwasser enthält von Natur aus viele Mineralstoffe, die der Körper gut verarbeiten kann. Je nach Zusammensetzung dieser Erdalkalien schmeckt das Trinkwasser in jeder Region ein bisschen anders. Zusätze, wie z. B. Fluoride zur Kariesvorbeugung oder Chlor zur Desinfektion, werden beim NWA nicht beigemischt.

 

SCHRITT 4: Vorratshaltung in Reinwasserbecken
Die Brunnen gewinnen immer die gleichen Mengen an Rohwasser. Um den wechselnden Bedarf im Verlauf eines Tages auszugleichen, hat der NWA Trinkwasserreserven angelegt. Auf dem Gelände des Wasserwerks Prenden speichern zwei große Reinwasserbecken jeweils 750 Kubikmeter Trinkwasser. In der Druckerhöhungsstation in Stolzenhagen sind drei Röhren mit insgesamt 500 Kubikmeter Trinkwasser gefüllt.

 

SCHRITT 5: Qualitätsprüfung im Labor
An einem Zapfhahn entnimmt das akkreditierte AKS-Labor aus Frankfurt/Oder vier Mal im Jahr Proben aus den Reinwasserbehältern, um die Qualität des Trinkwassers zu untersuchen. Diese kontinuierliche und unabhängige Überwachung gewährleistet einen hohen Gesundheitsstandard für unser wichtigstes Lebensmittel. Die amtlichen Analysenprotokolle können in der NWA-Verwaltung sowie auf der Homepage des Verbandes aktuell eingesehen werden.

 

SCHRITT 6: Wasser marsch!
„Panta rhei – alles fließt“. Diese acht Reinwasserpumpen sorgen dafür, dass aus allen Wasserhähnen des Niederbarnims stets sauberes, frisches Wasser sprudelt. Stündlich werden mehrere 100 Kubikmeter Wasser mit einem Druck von 3-4 bar in die Leitungen geschickt.