Alte Dorfstraße 2, 16515 Oranienburg
Notruf

Zwei neue Filter für den NWA: Starke Kerle für klares Trinkwasser

März 22, 2024

Fünf Meter hoch, 2,40 Meter im Durchmesser und gefüllt mehr als 50 Tonnen schwer – bisher arbeiteten im Wasserwerk Prenden sieben dieser Kolosse, um das Rohwasser aufzubereiten. Jetzt sind zwei Kessel dazugekommen.

Der Durst des Niederbarnims wächst. Das liegt einerseits daran, dass die Einwohnerzahlen im Verbandsgebiet des NWA stetig steigen. Gleichzeitig hat sich das Verbrauchsverhalten verändert. Lag der durchschnittliche Bedarf 2016 noch bei 90 Litern pro Einwohner, so sind es jetzt mehr als 100 Liter. Besonders in den Sommermonaten war das in den vergangenen Jahren deutlich zu spüren, der Druck an vielen Wasserhähnen sank drastisch. Um auch in diesen wasserintensiven Zeiten alle Kundinnen und Kunden ausreichend mit Trinkwasser zu versorgen, hat der NWA im Rahmen seines Stabilisierungsprogramms seit 2019 mehr als vier Millionen Euro investiert. Es wurde eine zusätzliche Tangente vom Wasserwerk Prenden nach Wandlitz gebaut, eine Ortsumgehungsleitung in Schönwalde hergestellt und eine Druckerhöhungsstation in Stolzenhagen errichtet. Nun wurden im Wasserwerk Prenden zwei zusätzliche Filter aufgestellt. Die Erweiterung der Aufbereitungsanlage dient natürlich auch der Qualitätssicherung für unser wichtigstes Lebensmittel.

Bestes Eiszeitwasser

„Die Qualität des aus mehr als 100 Metern Tiefe geförderten Grundwassers ist hervorragend“, sagt Matthias Kunde, Verbandsvorsteher des NWA. „Das in der Eiszeit entstandene Reservoir wird durch mächtige Mergelschichten vor Umwelteinflüssen geschützt. Man könnte es direkt aus dem Brunnen trinken.“ Doch natürlich vorkommende Mangan- und Eisenbestandteile trüben das Wasser. Deshalb wird es in Filtern durch Quarzkies geleitet. Zusätzlich eingeleiteter Sauerstoff sorgt dafür, dass die Teilchen ausflocken und sich am Kies festsetzen. Ein seit mehr als 100 Jahren zuverlässig genutztes Verfahren in der Trinkwasseraufbereitung. Die neuen Kolosse wurden in einer Neubrandenburger Kesselschmiede angefertigt. Nach einigen Wochen Probelauf und strengen Qualitätstests werden die Filter in das Leitungsnetz integriert. Dann sorgen neun starke Kerle dafür, dass auch in Spitzenverbrauchszeiten genügend Zeit für die Aufbereitung bleibt. Willkommen Sommer 2024!